Bücherei

Steven betrat die Schulbücherei und schloss die Tür wieder hinter sich. Dann sah er sich in den Regalen um. Sein Blick blieb schließlich bei dem Themenbereich "Fotografie" hängen und er nahm ein schwarzes Buch aus dem Regal, mit dem er dann an den nächsten Tisch ging.

Pooly öffnete die Tür zur Bücherei und schloss sie leise wieder hinter sich.
So spät würde sie hier wohl kaum jemanden treffen. Sie hatte sich vorgenommen, eine Weile hier zu warten, und wenn sie sich sicher sein konnte, dass Milena in ihrem Zimmer war, würde sie "nachkommen". Bis dahin würde sie hier ein wenig herumstöbern.
Sie setzte sich in Bewegung und schlenderte ohne Ziel durch die Regalreihen.

Als die Tür der Bücherei erneut ins Schloss viel zuckte Steven zusammen, da er gedacht hätte hier ungestört zu sein. Er saß nun am Tisch und hatte das Buch über Fotografie aufgeschlagen um ein wenig darin zu lesen. Als er Aufblickte erkannte er Pooly, die zwischen den Regalen sich umsah. Er schluckte nervös und sah sofort wieder in das Buch. ES war wohl besser so zu tun, als hätte er sie nicht bemerkt

Pooly sah sich gerade um, als sie Mr. Ryan an einem Tisch sitzen sah, mit einem schwarzen Buch in der Hand. Er hatte sie wohl nicht bemerkt.
Sie freute sich sofort, lächelte fröhlich und ging auf ihn zu. Vielleicht würde eine nette Person sie ja etwas ablenken können. Es war nicht gut, wenn sie sich ständig nur sorgte.
"Hallo, Mr. Ryan!", sagte sie heiter. "So ein Zufall!"

out: Zufall^^

in: Er lächelte sie ebenfalls gut gelaunt an. "Was machst du denn an so einem schönen Abend in der Bücherei?" fragte er dann und schloss das Buch, legte es dann auf den Tisch um sich von dem Stuhl zu erheben. So stand er ihr gegenüber und blickte drein, als wäre nichts.

Pooly überlegte. Wenn sie ihm mit der Ausrede mit dem Buch kam, dann würde er ihr nicht glauben. Sie war eine verdammt schlechte Lügnerin.
"Ich ... ähm", sie überlegte. "Ich brauche mal ein bisschen Ruhe", antwortete sie dann. Das war wenigstens die halbe Wahrheit.

ER runzelte etwas skeptisch die Stirn, doch lächelte weiterhin. "Aja verstehe...da geht es mir wirklich genau so!" Er gähnte leise und warf dem Buch einen Blick zu. "Und da suchst du ausgerechnet die Bücherei auf?§

Pooly sah sein Stirnrunzeln. Na toll, er glaubte ihr also wirklich nicht!
"Ja", sagte sie, "Bücher haben irgendwie so eine beruhigende Wirkung ... und hier ist es immer still."
Sie seufzte und schwieg. Und wie sie gesagt hatte. Es war vollkommen ruhig.

Die Stille machte Steven nervös und so ging er zum nächsten Bücherregal und blickte sich um. "Welche Bücher interessieren dich denn?" fragte er nur so nebenbei, als wäre es eine ganz normale Frage, so dass man nicht darauf kommen könnte, dass der junge Lehrer Interesse an der Schülerin hatte.

"Ähm ..." Pooly überlegte. Sie konnte sich nicht helfen, irgendwie war ihr gerade etwas mulmig zumute. "Am liebsten Romane. Fantasy und sowas ... das mag ich gern." Sie trat unruhig von einem Fuß auf den anderen und sah sich unsicher um. Was war mit ihr los?

Er nickte lächelnd und ging die Bücherreihen weiter mit dem Blick entlang. "Wie findest du denn Tolkien? Ich liebe den Herr der Ringe, doch ich interessiere mich eher für historische Romane oder Triller!" sagte er dann nachdenklich und zog ein weiteres Buch aus dem Regal.

Pooly lächelte.
"Ja, Tolkien ist vollkommen klasse! Ich hab die Bücher bestimmt schon 10 mal gelesen und die ganze Vorgeschichte und ich ..." Sie stockte, als sie merkte, dass sie etwas zu euphorisch geworden war. "Auf ... Auf jeden Fall mag ich Tolkien."

Er schmunzelte in sich hinein als er ihre Begeisterung merkte. "Pooly...ich kenn dich jetzt schon ne Weile, doch irgendwie kenn ich dich noch gar nicht wirklich. Was sind deine Hobbies, deine Interessen?...ich bedaure sehr, dass ich so wenig von meinen Schülern weiß" er seufzte leise und klappte das herausgenommene Buch auf. Es war ein Historienroman, der im 18. Jahrhundert spielte

Pooly sah zu Mr. Ryan hoch. Er wollte also etwas über sie hören?
"Ach", sagte sie. "Mein Leben ist nichts Besonderes. Da gibt es nicht viel zu sagen. Ich singe gerne, male, zeichne und lese und bin gern mit Freunden unterwegs. Mehr ist es nicht."
Sie seufzte.
Nein, mehr war es wirklich nicht.

Er nickte nur und zog sich zwei weitere Bücher aus dem Regal. "Und was hast du heute noch vor?" Sagte er zu nebenbei, während er die Bücher stapelte und zum Tisch zurück ging. Er überflog die Titel der Bücher mit einem Blick und nickte dann zufrieden. Es war ihm etwas unangenehm alleine mit Pooly in einem Raum zu sein, doch als Lehrer verstand er es, gegenüber jedem neutral zu wirken.

Pooly räusperte sich.
Irgendetwas stimme nicht mit ihr. Sie war ... ganz aufgeregt, irgendwie.
"Ich ... ich weiß auch nicht", stotterte sie und zupfte unsicher an ihrem Halstuch. "Eigentlich nichts mehr weiter.
Und Sie?"

"Ich treffe mich heute noch mit Freunden in einer Kneipe in der Stadt. Die Meisten sind Bandmitglieder und so werden wir mal sehen, wann wir unsere nächsten Auftritte haben!" erklärte er kurz, nahm die Bücher wieder gestapelt in die Arme und lächelte Pooly an. "Ich glaub ich kann es mir nicht leisten, zum zweiten Mal an diesem Tag Schüler in die Stadt mitzunehmen..." sagte er dann breit grinsend, und versteckte somit seine Unsicherhiet

Pooly grinste, wegen seiner Bemerkung.
"Schade", lachte sie. "Ich nehme an ... Sie wollen dann jetzt sicher gehen, oder?", fragte sie.

Er überlegte kurz, ehe er antwortete. "Mhh...ein wenig Zeit habe ich ja noch, aber ich sollte nun wirklich gehen...denke ich!" Er musste schleunigst aus dieser unangenehmen Situation herauskommen und so schritt er in Richtung Tür, seinem einzigen Fluchtweg. "War schön mit dir zu plaudern.." doch er zögerte noch, anstatt hinaus zu treten

Pooly konnte nicht leugnen, dass er jetzt gehen muss.
Sie seufzte und sagte: "Ja ... wir sehen uns ja dann morgen ... Mr Ryan."
Sie sah ihm hinterher, wie er zur Tür schritt ... aber dann blieb er stehen.
Pooly legte den Kopf schief. Worauf wartete er denn?

Er blickte sie etwas verdutzt noch an und stand da wie ein Vollidiot an der Tür, nicht fähig sich zu bewegen. Dann löste er sich schließlich doch von der Erstarrung nickte nur noch. "Ja...Tschüss dann" murmelte er noch und verließ dann die Bücherei, ließ die Tür hinter sich ins Schloss fallen.

tbc: weiß noch nicht

Pooly sah ihrem Lehrer hinterher und sah die Tür auch noch an, als er gegangen war.
Eine gewisse Art Enttäuschung machte sich in ihr breit.
Dann erhob sie sich langsam und ging.


tbc: mal sehen ^^